Die digitale Einladung
Wir drei waren uns schnell einig, dass wir unsere Gesprächspartner „persönlich“ einladen wollen und eine E-Mail uns zu unpersönlich war. Unsere Absicht von wahrhaftigen Begegnungen im Online-Kongress durfte von uns gleich zu Anfang Selbst gelebt werden. Also drehten wir ein Einladungs-Video, in dem die Menschen uns sehen, hören und im besten Fall fühlen können. Damit standen wir vor unserer ersten großten Herausforderung: Uns Selbst zu zeigen. Puh. Unsere Strategie, nicht nachzudenken, sondern einfach zu tun, zu machen, half uns auch in diesem Fall zum Erfolg. Friseurbesuch, Kleiderauswahl, Wortwahl, Stimmwahl, Raumwahl, Mikrofontest, Kameraeinstellungen, Licht, Ton, Umgebungsgeräusche, Blickwinkel, Positionen, Inhalte, optische Feinheiten und eine Energie der leichten Überforderung gemischt mit unserem Vertrauen in diesen Prozess begleiteten die folgenden Tage. Wir wurden zu Erfindern von Story-Boards, Schauspielern, Technikexperten, Textern, Sprechern und erlebten eine Fülle an neuen Erfahrungen. Der Zeitpunkt, an dem wir alle drei unser Mikrofon angesteckt bekamen war bezeichnend für die Notwendigkeit eines Kongresses über den Selbstwert. Unsere Selbstzweifel flogen uns um die Ohren und viele alte konditionierte Kamellen meldeten sich zu Wort: „Ich kann das nicht.“, „Ich merke mir die Worte nicht.“, „Ich bin zu laut, zu leise, zu viel.“ In unserer geballten Triadenkraft und mit Unterstützung von Marco, unserem Technikmann, haben wir uns kurz geschüttelt und entschieden, wir machen es wie bisher, wir tun es einfach.